Akute Infektionen der unteren Atemwege repräsentieren ein wachsendes Gesundheitsproblem weltweit. Die Mortalitätsrate ist hier nicht, wie bei anderen Infektionserkrankungen, in den vergangenen 50 Jahren zurück gegangen. Besonders das Fehlen von pharmakologischen Behandlungsoptionen im Stadium des akuten Lungenversagens (ARDS, acute respiratory distress syndrome), dem verheerendsten klinischen Verlauf pulmonaler Infektionserkrankungen, macht den Forschungsbedarf für wirksame, therapeutische Maßnahmen deutlich.
Die körpereigenen Abwehrmechanismen müssen sehr effektiv sein, um den schnell verletzbaren, alveolaren Luftraum gegen Krankheitserreger zu schützen. In dieser Phase muss der Körper jedoch eine Balance zwischen der Infektionsabwehr und der Wahrung der Organstrukturen und –funktionen wie z.B. dem kontinuierlichen und lebenswichtigen Gastaustausch finden.
Das Versagen der lokalen Beherrschung von pulmonalen Infektionen und Entzündungen könnte der Entwicklung von ARDS und der Progression invasiver und systemischer Krankheitsverläufe zugrunde liegen.
Trotz einer Vielzahl klinischer Studien mit ARDS-Patienten konnten bisher keine validen Prädikatoren oder effektive, pharmakologische Behandlungen für ARDS entwickelt werden. Ebensowenig können pulmonale Infektionen und Entzündungen bis heute lokal beherrscht werden.
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