Die Weltgesundheitsorganisation WHO listet unter den zehn weltweit häufigsten Todesursachen vier Lungenerkrankungen auf. Jeder fünfte Todesfall geht heute auf eine Lungenerkrankung oder ihre Folgeerkrankungen zurück. Bis 2030 wird ein weiterer starker Anstieg der Fallzahlen prognostiziert. Die meisten schweren Lungenerkrankungen sind bis heute nicht heilbar, können nur symptomatisch behandelt werden und gehen mit einem hohen volkswirtschaftlichen Aufwand einher.
Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) hat daher nach dem Vorbild der amerikanischen National Institutes of Health die Gründung eines Deutschen Zentrums für Lungenforschung (DZL) unterstützt, damit zügig neue Optionen in Diagnose, Therapie und Prävention von Lungenerkrankungen entwickelt werden können.
Im DZL befassen sich Ärzte und Wissenschaftler vornehmlich mit Krankheitsbildern, die heute noch als nicht heilbar gelten und verfolgen dabei konkrete Ziele für die einzelnen Indikationen. Erkenntnisse aus der Grundlagenforschung sollen in die Entwicklung von Biomarkern für eine verbesserte Phänotypisierung von Patienten eingehen und diese wiederum sollen die Entwicklung neuer Therapien beeinflussen.
Das DZL widmet sich folgenden Krankheitsbildern:
Unter den Partnern des DZL sind Universitätskliniken, Helmholtz-Zentren, Max-Planck-, Leibniz- und Fraunhofer- Institute, das European Molecular Biology Laboratory (EMBL) sowie verschiedene renommierte Lungenfachzentren.
Das DZL hat für dieses Großprojekt das integrative Forschungsdesign gewählt. Alle Disease Areas werden von mehreren Partnern des DZL gemeinsam bearbeitet und erforscht. Zur Verfügung stehende Plattformen und Core Facilities ermöglichen den Wissenschaftlern eine fundierte Basis für ihre Forschungstätigkeiten. Neben der bereits bestehenden herausragenden Infrastruktur wird zur Ergänzung des bestehenden Pools kontinuierlich an maßgeschneiderten, innovativen Technologien gearbeitet.
Für den Aufbau des Deutschen Zentrums für Lungenforschung wurden für die Jahre 2011-15 insgesamt 70 Mio. € zur Verfügung gestellt, für die Jahre 2016-20 sind es 130 Mio. €. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) trägt hierzu 90 % bei, die beteiligten Länder 10 %. Durch diese substantielle Förderung wird die Attraktivität Deutschlands als Wissenschaftsstandort nachhaltig gestärkt.
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